Albumreview: The Silverettes – “Risky Business”

No risk, no fun, heißt es. Mit ihrem neuen Album “Risky Business” zeigen The Silverettes, dass sie bereit sind, Risikos einzugehen. Wir haben uns das Werk schon einmal angehört und auf den Fun-Faktor überprüft.

13 eigene Songs mit Mitsingpotenzial

Auch auf ihrer letzten Scheibe, “Talk Dirty” bewiesen The Silverettes Mut, indem sie in erster Linie Eigenkomponiertes präsentierten. Auf “Risky Business” stammen sogar 13 von 14 Songs aus eigener Feder. Allerdings kann man getrost davon ausgehen, dass das Produzentenpaar  Pomez di Lorenzo und Adriano BaTolba zum Songwriting beigetragen haben. Aber egal, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Das tut es. Zumindest wer keine Abneigung gegen mächtig Pop-Appeal hat und gerne das Tanzbein schwingt, dürfte bei “Risky Business” auf seine Kosten kommen.

Diesmal ganz in Rot: The Silverettes mit “Risky Business”.

Ob “Undercover Lover”, “Get It On” oder “Wild Love”, auf dem Neuling der Silverettes wimmelt es von flotten Mitsingsongs mit Ohrwurmqualitäten. Der mehrstimmige Gesang der drei Musikerinnen, treibende, geradlinige Grooves und eine geschmackvolle Gitarrenarbeit ergänzen sich perfekt. Zusätzlich gibt es noch den einen oder anderen Gastauftritt, unter anderem von Emanuela Hutter von Hillbilly Moon Explosion, Sven “Sam” Budja und Elvis-Imitator Ron Glaser, der in “Singing With The King” den King gibt. In “Monsieur” swingt die Band entspannt zu französischem Text und Akkordeon, eines der Highlights der Platte.

The Silverettes sind Partyrock mit Oldschool-Flair

Rockabilly? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Oldschool-Puristen könnten mit “Risky Business” Schwierigkeiten haben. Dafür schielt das Album trotz rock ‘n’ rolligen Gitarrenriffs, Kontrabass und viel Shuffle zu sehr nach Mainstream-Pop, angefangen bei der Produktion. Letztere ist vielleicht der größte Kritikpunkt, weil sie zwar druckvoll ist, aber streckenweise nach 80er-Jahre-Sound-Ästhetik klingt. Auch textlich bleiben The Silverettes konsequent an der Oberfläche, was aber wahrscheinlich nie anders beabsichtigt war

Alle, die diese Punkte nicht stören, könnten mit “Risky Business” eine Menge Spaß haben. Schließlich bringt die Scheibe eine Menge gut gelaunter, gut gespielter und gut gesungener Tanzflächenfüller mit, zu jeder Rock ‘n’ Roll-Party passen. Vor der Konkurrenz müssen sich The Silverettes jedenfalls nicht verstecken und auch das mit den eigenen Songs hat gut geklappt.