Der perfekte Lidstrich

Ein Pin-up Make-up ohne Lidstrich? Keine Chance. Wer sich den 50s Look aufs Gesicht zaubern will, kommt ohne den dekorativen Balken auf dem Oberlid nicht herum. Das wäre ja grundsätzlich kein Problem, schön aussehen tut er ja. Aber die Wahl der besten Form, des besten Materials und natürlich der richtigen Technik können Anfängerinnen schon mal verzweifeln lassen – wir sprechen da aus Erfahrung. Zeit, um sich einmal näher mit der Herausforderung zu beschäftigen, die eigentlich gar nicht so groß ist.

Die Geschichte des Lidstrichs

Der Lidstrich ist wohl einer der ältesten und langlebigsten Make-up Trends überhaupt. Schon im alten Ägypten wurden die Augen schwarz umrandet – und das nicht nur aus dekorativen Zwecken. Der dunkle Rahmen sollte vor bösen Blicken schützen, während er dem eigenen Auge gleichzeitig einen einschüchternden Ausdruck verlieh. Im vergangenen Jahrhundert wurde er dann zu einem Symbol von Selbstbestimmtheit und Selbstbewusstsein der Frau, ein Ausdrucksmittel, dessen Wirkung auf den ersten Blick zu erkennen war und die Zurückhaltung in Sachen Make-up beendete.

Dennoch musste sich der Lidstrich in seiner Formgebung allen möglichen Trends unterwerfen, insbesondere in den 50er und 60er Jahren. Ob auslandende Wings, Double Wings, Fishtails oder einfach nur ein dicker, schwarzer Streifen ohne nennenswerten Auslauf am Ende: über die Jahrzehnte sind zig Varianten in Erscheinung getreten, die im Gegensatz zu vielen anderen Trends bis heute umgesetzt werden. Gezeigt wurden sie auf den Augenlidern der wohl schönsten Frauen überhaupt: Brigitte Bardot, Sophia Loren, Liz Taylor, Audrey Hepburn und natürlich Marilyn Monroe gehörten zur Reihe der Ikonen, die den Eyeliner regelmäßig zur Schau trugen.

Die Qual der Wahl

Abgesehen von den vielen Möglichkeiten, das Eyeliner-Design zu gestalten, bietet sich der geneigten Anwenderin eine ziemlich große Materialauswahl an. Kajalstift, Töpfchen mit Gel, Filzstift, Gelstift, dünne Pinsel mit mitteldicker Farbe, dicke Samtfedern mit dünnflüssiger Farbe, Lidschatten – es gibt für jeden Lidstrich und jedes Könnerniveau das richtige Equipment. Wir können euch an dieser Stelle leider auch keinen ultimativen Tipp geben, das müsst ihr selber testen. Der perfekte Partner findet sich aber garantiert mit der Zeit, wenn man seinen Lieblingsstil gefunden und die zitternden Hände ruhig trainiert hat. 🙂

Die richtige Technik

An dieser Stelle geben wir die Verantwortung ab und zeigen euch ein paar Damen, die es richtig drauf haben. Fangen wir an mit Viviane Reinhardt, die in weniger als drei Minuten zwei Varianten zeigt, die für ein Pin-up Make-up die beste Wahl sind.

Ihr findet auf Youtube übrigens noch viel mehr Tutorials, in denen zum Teil Tesafilm als Richtungsgeber für den Wing am äußeren Augenlid angebracht wird – eine sehr praktische Idee, wie wir finden.

Aber meine Augenform – geht das überhaupt?

Wer schmale Augen oder Schlupflider hat, fragt sich jetzt sicherlich, welchen Sinn ein Wing ergibt, wenn er das Auge optisch noch kleiner macht bzw. unter dem Oberlid verschwindet. Die schlechte Nachricht: Die schwarze, ausladende Kurve ist nicht für jedes Auge geeignet. Die gute Nachricht: Auch für diese Augen gibt es Lösungen! Jilly Jarlsson zeigt wie es geht: Kein hartes Schwarz, kein komplett umrandetes Katzenauge – aber trotzdem wunderschön. Die Abstriche, die hier gemacht werden, kann man gut verschmerzen.

 

Zum Abschluss zeigt naturalybellexo gleich neun verschiedene Lidstriche in knapp acht Minuten – zwar auf Englisch, aber so nah dran mit der Kamera, dass man gegebenenfalls den Ton auch abschalten und nur hingucken kann. Sieht alles wunderbar leicht und einfach aus und mit etwas Übung wird es das auch für jede von euch.

 

Titelbild: “Marilyn Monroe” von kate gabrielle / CC BY 2.0

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