Rock’n’Roll Autos – Stars und ihre Lieblinge

Detail of Elvis's Pink Cadillac - Automobile Museum - Graceland (Elvis Presley Mansion) - Memphis - Tennessee - USA - 02 von Adam Jones / CC BY-SA 2.0

Rockmusik und schicke Autos, das war schon ein eingeschworenes Paar, bevor Elvis seinen ersten Pink Cadillac erstand. Nicht von ungefähr handelt “Rocket 88” von Ike Turner, in manchen Augen der erste Rock’n’Roll-Song der Geschichte, von einer großen Liebe auf vier Rädern. Bekanntlich träumten auch Rockabilly Musiker nicht nur von Ruhm, Ehre und schönen Frauen. Das erste, was sich viele von ihnen zulegten, sobald ihre Taschen mit Geld gefüllt waren, war ein standesgemäßes Gefährt. Zeit, sich ein wenig mit echten Rock’n’Roll Autos zu beschäftigen.

Elvis – vom Pink Cadillac zum Stutz Blackhawk

Elvis war sein Leben lang ein Fan schöner Autos. Dabei kam es ihm Zeitgenossen zufolge tatsächlich vor allem auf die Optik an. Wie teuer das betreffende Gefährt war, spielte dagegen kaum eine Rolle. Der erste Wagen, den sich der King of Rock’n’Roll Anfang 1955 zulegte, war ein Cadillac in pink und weiß. Nur drei Monate später wurde das Fahrzeug bei einem Fahrzeugbrand zerstört, eine Erfahrung, die seinen Besitzer zutiefst verstörte. Bei Elvisfans noch berühmter ist der unmittelbare Nachfolger des Unglückswagens, ebenfalls ein Cadillac.

Dieser war ursprünglich blau, wurde aber von einem Nachbarn des Sängers in einem eigens für den Star entworfenen Pink neu bemalt . Elvis schenkte ihn später seiner Mutter. Es folgten unzählige weitere Prachtautos, viele Cadillacs, aber auch ein Mercedes und ein Ford Thunderbird. In einer gern erzählten Anekdote heißt es, der King of Rock’n’Roll habe einmal bei seinem bevorzugten Cadillac-Händler an einem Tag 14 Autos gekauft – für sich, seine Freunde und eine sympathische Fremde, die er gerade im Showroom des Händlers getroffen hatte. Zu den Lieblingsstücken des Rock’n’Roll-Idols zum Ende seines Lebens gehörte sein Stutz Blackhawk III mit einer Innenverkleidung aus 18 Karat Gold und rotem Leder.

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Jerry Lee Lewis – Rolls Royce, Harley Davidson und Lincoln

Dass der “Killer” ein ausgesprochener Fan gut aussehender und schneller Autos war, wird kaum einen seiner Fans verwundern – ebenso wie die Tatsache, dass Jerry Lee Lewis rekordverdächtig viele und spektakuläre Autounfälle zustande brachte. Eine seiner bekanntesten Spritztouren mit einem nagelneuen weißen Lincoln Continental endete in den Toren von Graceland. Der Grund dafür war für den Fahrer selbst klar: “The nose of that Lincoln was a mile long”. Dass Lewis neben einer Flasche Champagner eine Pistole dabei hatte, brachte ihm einen nächtlichen Aufenthalt im Gefängnis ein. Dabei hatte der “Wild Man” des Rock’n’Roll gerade erst seinen geliebten Rolls Royce zerstört, den Nachfolger einiger Cadillacs. Sogar auf Motorräder wagte sich Lewis, nüchtern oder nicht.

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Ein Auto für Rock’n’Roll Stars – der Rolls Royce Silver Shadow (1967) / wikimedia.com

Johnny Cash und der Plymouth Savoy

Auch der “Man in Black” war kein Kind von Traurigkeit, wenn es um Autos ging und auch in diesem Fall treffen wir auf alte Bekannte. Sich nicht für einen Cadillac zu begeistern, war  in den 50er und 60er Jahren in den USA eine schwere Aufgabe – vor allem im glamorösen Rock’n’Roll Business. Das beste Auto, das Johnny Cash jemals besaß, war allerdings ein 1954 Plymouth Savoy. So zumindest äußerte sich der Country-Star bei den Aufnahmen für einen Werbeclip Anfang der 70er Jahre. Das Unternehmen Chrysler-Plymouth witterte sofrot seine große Chance und schrieb einen Wettbewerb aus: Derjenige Autobesitzer, der den best erhaltenen Savoy Sedan von 1954 für Johnny Cash bereitstellte, erhielt einen brandneuen Fury Gran Coupe. Letztendlich war es die 77-jährige ehemalige Lehrerin Mrs. Hild, die dem Country-Sänger feierlich ihr Auto überreichte.

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“The best car I ever owned.” Johnny Cash über den 1954 Plymouth Savoy / Foto von wikimedia.com

Brian Setzer und seine Rock’n’Roll Autos

Brian Setzer ist ein ausgesprochener Fan schicker Hot Rods. Nicht von ungefähr landen diese recht gerne auf dem Cover seiner Alben (ob solo oder mit den Stray Cats). Das flammengeschmückte Gefährt, das dem Betrachter von “Nitro Burnin’ Funny Daddy” entgegenblickt, ist ein Beispiel dafür. Sogar die Brian Setzer Signature Gitarre von Gretsch hört auf den Namen Brian Setzer Hot Rod. Dabei begnügt sich Setzer nicht damit, vor seinem Haus ein paar Runden zu drehen, sondern fährt mit Vorliebe auch bei Interviews in heißen Schlitten vor. Wer kann, der kann eben.

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Neid ist erlaubt…

 

Titelbild: “Details of Elvis’  Pink Cadillac – Automobile Museum – Graceland (Elvis Presley Mansion) – Memphis – Tennessee – USA – 02” / Adam Jones / CC BY-SA 2.0