Die Damenmode der 40er Jahre

Die 40er Jahre Mode – ein kurzer Rückblick

Auch wenn in den 1940er Jahren der Zweite Weltkrieg stattfand, gab es in der Mode doch noch kleinere Veränderungen.
Aufgrund von Stoffrationierungen und Sparmaßnahmen wegen des Krieges war das Interesse der Damen an der Mode und Bekleidungsindustrie leider eher gelähmt gewesen.

Modewelt der 1940er Jahre

Mode der 40er Jahre (C) Wikimedia

Es vermischten sich die diversen  Modeeinflüsse verschiedener  Jahrzehnte, weil beispielsweise einige Details der Mode aus den 1930ern in den 40er Jahren noch immer gefragt waren. Anfangs der 40er Jahre gab es nur geringe Änderungen der Mode gegenüber den 30er Jahren zu verzeichnen. Bei den Damen waren noch immer breite Schultern angesagt wie in dem Jahrzehnt zuvor. Die Knie wurden bei den Röcken allerdings nur noch leicht oder kaum mehr verdeckt. Im Gegensatz hierzu war jedoch die Kleidung am Hals umso hochgeschlossener. Im Vordergrund der Mode stand der praktische Zweck und die Wiederverwertung von der Kleidung.

Petticoat Kleider tauchen erstmal in der Modewelt auf

Petticoat_kleid_40er_Jahre

Petticoat – passend zum Vintage Kleid

Der sexy Pencil Skirt und weitschwingender Petticoat wurde im Laufe der 1940er langsam in die Damenmode integriert.
Heute möchten wir euch die neuen Erscheinungen in der 40s Mode etwas näher zeigen.

40er Jahre – Einflüsse der neuen Mode Erscheinungen

Ganz typisch in der Mode der 40er waren weitschwingende Schmetterlingsärmel und breite Schulterpolster, welche man sowohl in der Herren- als auch der Damenmode fand. Es verbreiteten sich erstmals Kunstfasern, wie z.B. Viskose für Kleider und Unterwäsche. Die synthetisch hergestellten Nylonstrümpfe kamen ebenfalls  in Mode. Jene waren allerdings aus Rationierungsgründen erst wieder nach dem Krieg erhältlich. Der Reißverschluss wurde vermehrt auf diversen Kleidungsstücken verwendet. Diese US-amerikanischen Neuerfindungen waren allerdings nicht die einzigen Einflüsse auf die Mode in den 1940ern. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges war es nicht mehr so einfach für Amerikanerinnen an europäische Mode zu kommen. Amerikanische Designer verbesserten somit die Größenstandards und führten Materialangaben und Pflegehinweise auf Etiketten in der Kleidung mit ein. Frauen v.a. in Großbritannien wurden außerdem ermutigt ihre Kleidung wieder selbst zu nähen oder umzuändern.

Es gab in England sogar Gesetze, welche nach einem Nützlichkeitsprinzip Angaben zu einem maximalen Faltenwurf und der Ärmelweite festlegten. Stickereien und Pelzbesätze galten als überschüssige Verzierungen und wurden verboten. Da in Kriegszeiten Stoffe und Kleidungstücke rationiert wurden war dies eine Notwendigkeit. Man kombinierte oft verschiedene Stoffreste miteinander, um aus “alt”, “neu” zu machen. Die Stoffe waren oftmals gröber. Für Damenbekleidung verwendete man häufig ausrangierte Herrenmode, welche hierfür recycelt wurde. Erst nach dem Krieg entspannte sich die allgemeine Lage allmählich. Im Zuge des Wiederaufbaus der Städte und der brisanten Wirtschaftslage in den 40ern setzten sich neue Trends in der Modewelt erst in den frühen 50s so richtig durch.

In den noch frühen 40er Jahren ließen sich die Pariser Haute Couturiers von Filmen aus dem amerikanischen Kino beeinflussen. Lucien LeLong und Elisa Schiaparelli bestätigten, dass jene Filmkostüme in ihre  Mode einflossen. Anfangs des Krieges gab es noch wadenlange Röcke, später tendierten die Pariser Designer zu der etwas kürzeren Version, welche mit Hilfe von Futterröcken voller fiel und ungefähr unter dem Knie endete. Gegen jene Mode konnten auch die Nazis nichts ausrichten, die versuchten typisch deutsche Mode nach ihren eigenen Vorstellungen weiter zu etablieren. Selbst wohlhabende deutsche Damen bestellten ihre Kleidung bei französischen Modehäusern.

Dirndl- Röcke, Kostüme,  Sloppy Joe und Blue Jeans

Ab 1945 kam der Dirndl- Rock bevorzugt bei der älteren Generation in Mode, bei welchem es sich um ein traditionelles Kleidungsstück handelte, das perfekt in diese Zeit passte um ein nationales Zusammengehörigkeitsgefühl und Nationalstolz auszudrücken. Durch die Vereinheitlichung des NS- Regimes wurde jene Mode wieder ins Styling aufgenommen.

Typische Teenager Mode der 40er Jahre (C) wikimedia

Typische Teenager 40er Jahre Mode / Sloppy Joe Pullis der 40er (C) wikimedia

Weibliche Jugendliche trugen zu jener Zeit bevorzugt den sogenannten Sloppy Joe. Dies war ein lässiger Strickpullover, welcher sehr gerne mit Röcken oder coolen Blue Jeans kombiniert wurde. Jener Pulli wurde dermaßen populär, als das Tragen von Hosen für Frauen und Mädchen in der Gesellschaft so langsam akzeptiert wurde. Kostüme, d.h. Kombinationen aus Rock und Blazer kamen zu jener Zeit auch wieder in Mode. Sehr beliebt waren auch Zipfelröcke und weitschwingende Clutch  Coats. Jene waren klassisch geschnitten, wurden jedoch offen getragen, weil sie über keinen Verschluss verfügten.

Die wachsende Stoffnot der 1940er Jahre förderte figurbetonte Kleidung. Man arbeitete selbst Schuhe wieder neu auf. Aus diesem Grunde wirkten manche Schuhe oft sehr klobig und unmodisch auf zarten Füßen. Plateauschuhe wurden zum Trend erhoben. Anstatt Leder wurde fortan Kork und Holz für die Schuhsohlen verwendet, welches für jenen klobigen Look sorgte und günstiger zu beschaffen war.  Die späten 1940er Jahre Modejournale erklärten aus dieser Not heraus jene Art von Bekleidung als neuen Trend.

Erst drei Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges entwickelten die Frauen wieder ein völlig neues Modebewusstsein. Mit weitschwingenden Petticoat-Röcken waren sie modisch im Trend. Leider konnte sich jedoch nicht alle diese neuen weiten Tellerröcke leisten, somit spiegelten auch schmal sitzende Etui-Röcke mit eng sitzenden Oberteilen eine Dame von Welt wider. Zu diesem Zeitpunkt verschwanden die breiten Schultern völlig aus der Modewelt.

Mode der späten 1940er Jahre

Ab dem Jahre 1949 existierten parallel zwei angesehene Modelinien: die weitschwingenden Petticoat ähnlichen Röcke und die Figur betonenden Etui-Röcke. 1947 stellte der Designer Christian Dior seine Kollektion “Carolle” in Paris vor und sorgte hiermit für europaweites Aufsehen. Erst 1949 wurde in Deutschland  jene Kollektion nach einer Modeschau in der Modezeitschrift “Constanze” veröffentlicht, da sie zuvor wegen Stoffverschwendung verpönt wurde.

Vintage Kleider – zeitlose Klassiker bei den Damen

Auch in der heutigen Zeit, nach mehr als 70 Jahren sind einige Kleidungsstücke nicht aus der Modewelt verschwunden, sondern sind zum einem festen Bestandteil im Kleiderschrank geworden. Auch der anhaltene Wunsch der Damen nach Vintage Kleider ist aktuell ungebrochen. Auch auf den Laufstegen in Paris, New York oder Mailand blittzen immer wieder Klassiker der 40er Jahre Mode auf.

Text: Isabella Labella

2 Comments

  • Ich liebe die Rockability Mode! Ich finde es sehr schön, dass diese Mode eine solche Geschichte beinhaltet. Allerdings finde ich es auch sehr schade, dass manche Teile sehr erotisch ausgelegt sind. Aber ich habe wundervolle Teile gefunden.

  • Dammann sagt:

    Super schöne Mode. Hätte gern die Schnittmuster.

Comments are closed.