Buddy Holly – The Day the music died – Part 1

Viele, die die Verszeile “The Day the Music Died” aus Don Mc Lean´s American Pie schon einmal inbrünstig mitgesungen haben, haben keine Ahnung, was mit diesem Tag gemeint ist. Eingefleischte Rock´n´Roll-Fans wissen es besser. Sie verbinden damit den 3. Februar 1959. An diesem Tag beziehungsweise in dieser Nacht stürzte die 1947 Beechcraft Bonanza 35 mitten über einem Getreidefeld in Iowa ab. An Bord hatte die kleine Maschine drei der größten Hoffnungsträger des Rock´n´Roll, Buddy Holly, Richie Valens und J.P. “The Big Bopper” Richardson. Damit ging der 3. Februar als ein Datum in die Musikgeschichte ein, um das sich zahlreiche Mythen und Erzählungen ranken. Grund genug, sich einmal ausführlich mit dem Ereignis und seinen Protagonisten zu beschäftigen.

Buddy Holly – musikalische Jugend in Texas

Die Liste der mittlerweile berühmten Musiker, die einst von Buddy Holly dazu inspiriert wurden, ihr Taschengeld in den Erwerb einer E-Gitarre zu stecken, ist lang. Mit Songs wie “That´ll be the Day!” “Oh, Boy” oder “Rave on” stürmte der Sänger und Gitarrist in den 50er Jahren die Hitparaden in den USA und England und riss Jugendliche in beiden Ländern von den Stühlen. Dabei sah der schmächtige Hornbrillenträger eigentlich gar nicht so aus, wie man sich einen Rock´n´Roll-Star vorstellte – vor allem nachdem Elvis Presley bürgerliche Moralvorstellungen mit seinem lasziven Hüftschwung ins Wanken gebracht hatte.

Auch sollte der Erfolg des 1936 geborenen Buddy Holly, der eigentlich Charles Hardin Holley hieß zunächst auf sich warten lassen, und das obwohl der musikalisch begabte Jugendliche schon früh die ersten Konzerte spielte. Bereits mit 12 Jahren trat Buddy, wie ihn alle in seinem Umfeld nannten, zusammen mit seinem Schulkollegen Bob Montgomery als “Buddy und Bob” im nahen und entfernten Umkreis seiner Heimat, dem Städtchen Lubbock in Texas auf. Dabei spielten die beiden Youngster unter anderem als Support von Elvis Presley und Bill Haley. Auch Holley´s musikalische Vorstellungen waren durchaus modern, glaubte der Gitarrist doch fest an die Kombination von Country und Rhythm´n Blues.

Dennoch hatte er “erst” 1956, als 19-jähriger,  einen Plattenvertrag in der Tasche – und bekam damit auch die endgültige Schreibweise seines Namens verpasst. Denn das “e” in Holley wurde von Decca im Vertragsdokument versehentlich unterschlagen. Angesichts seiner Freude über das Angebot kümmerte das den jungen Musiker herzlich wenig und so blieb es ab da bei “Holly”.

Erfolg mit den Crickets

Auch wenn die beiden Parteien später getrennte Wege gingen, ist Buddy Hollys Erfolg untrennbar mit seiner Band, den Crickets, verbunden. Paul McCartney, der Holly und die Crickets als Jugendlicher live in Liverpool gesehen hatte, machte das Gespann einmal sogar für die Existenz der Beatles verantwortlich.

Ohne Zweifel handelte es sich bei den Crickets um eine der wegweisenden Bands der Rockmusikgeschichte. Sie war ein frühes Beispiel für die bald dominierende Bandbesetzung aus zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Die Crickets bestanden die meiste Zeit aus Buddy Holly an Gitarre und Gesang, Schlagzeuger J.J. Allison, Bassist Don Guess, Larry Welborn oder Joe B. Mauldin sowie Gitarrist Niki Sullivan. Mit ihrer energiegeladenen und tighten Liveperformance und indem die Musiker selbst komponierte und arrangierte Songs spielten, wurden sie zu einer wichtigen Inspirationsquelle für die vielen britischen Amateurbands, die Ende der 50er Jahre in Städten wie Liverpool wie Pilze aus dem Boden schossen.

Immer wieder überraschend erscheint in der Rückschau, wie viele erfolgreiche und zeitlos gute Songs Holly und seine Band in der kurzen Zeitspanne bis zu dem tragischen Unfall des Sängers am 3. Februar 1959 veröffentlichten. Den Anfang machte die Erfolgssingle “That´ll be the day”, ein Song, den Holly schon zuvor in einer anderen Version aufgenommen hatte und der im Sommer 1957 endgültig zu einem Tophit in den USA wurde. Es folgten unter anderem “Oh, Boy!” und die Soloerfolge Hollys “Peggy Sue” und “Rave on”. Es schien, als ob die Erfolgssträhne des jungen Texaners nicht abreißen sollte.

Eine folgenschwere Entscheidung

Als Holly am 3. Februar 1959 in die Maschine stieg, die ihn wenig später ins Verderben reißen sollte, erwarteten er und seine noch recht frischgebackene Ehefrau Maria Elena Santiago ein Kind. Im Laufe des vorausgegangenen Jahres hatte sich der Star sowohl von den Crickets als auch von seinem langjährigen Manager Norman Petty getrennt.

Das bedeutete nicht, dass der unermüdliche Holly nicht Pläne hatte. Unter anderem befand er sich gerade in Vorbereitung einer neuen Platte, er hatte begonnen, jüngere Musiker wie Waylon Jennings zu unterstützen und experimentierte mit Orchesterbegleitung. Dass Buddy Holly zusammen mit Ritchie Valens, J.P. “The Big Bopper” Richardson und Dion & The Belmonts an der Tournee “A Winter Dance Party” teilnahm, lag dagegen wohl weniger an seiner Begeisterung für das katastrophal organisierte Unternehmen als an finanziellen Engpässen nach der Trennung von Norman Petty.

The Day the Music died

3 February 1959 – The day the music died

Dabei erwies sich der Bustrip durch die klirrende Kälte letztlich als so unkomfortabel, dass sich Holly spontan entschloss, für eine besonders lange Strecke ein Flugzeug zu chartern. Fast drei Monate später wurde sein Song “It doesn´t matter anymore” die Nummer Eins der englischen Charts – ein Erfolg, den Holly selbst nicht mehr erlebte.

Text: Johannes Jooß

1 Comment

  • Johng471 sagt:

    Very interesting subject , appreciate it for posting . All human beings should try to learn before they die what they are running from, and to, and why. by James Thurber. cgkaaggaedgc

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